Wir bei Daato lieben eine gute Herausforderung. Herausforderungen bei der Berichterstattung sind ein Zeichen dafür, dass die Praxis Fortschritte macht und die Gesetzgebung ihre Aufgabe erfüllt, Greenwashing zu bekämpfen und die Qualität der Nachhaltigkeitsangaben zu verbessern. Natürlich bedeutet dies eine steilere Lernkurve für die berichterstattenden Organisationen - deshalb gibt es uns ja auch! Im Folgenden finden Sie die fünf größten Herausforderungen bei der Berichterstattung nach den Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) sowie Links zu hilfreichen Tipps und Anleitungen.
Doppelte Wesentlichkeitsbewertung
Eine der meistdiskutierten Anforderungen des ESRS ist eine doppelte Wesentlichkeitsbewertung. Während es bisher für Unternehmen akzeptabel war, über Themen zu berichten, die für das Unternehmen wesentlich sind, müssen die Unternehmen nun sicherstellen, dass sie über die Auswirkungen des Unternehmens auf externe Stakeholder, einschließlich der Umwelt, berichten. Dies erweitert den Erfassungsbereich erheblich und macht den Prozess der Wesentlichkeitsbewertung noch komplexer. Die Herausforderung besteht darin, die potenziellen positiven und negativen Auswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu ermitteln, was eine Risikobewertung der Lieferkette und die Einbeziehung der Stakeholder einschließt - beides an sich schon umfangreiche Prozesse.
Beschaffung und Erfassung der richtigen Daten
Das Datenmanagement sieht in jeder Branche anders aus, und es ist ein Irrglaube, dass es Unternehmen mit einer kleinen Lieferkette leichter haben. Finanzinstitute zum Beispiel haben keine Lieferkette, aber ihre Portfolios erstrecken sich bis weit in die Wirtschaft hinein. Daher ist es sinnvoll, bei der Datenerfassung nicht nur an Lieferketten, sondern auch an Wertschöpfungsketten zu denken.
Wenn das Unternehmen in ökologisch sensiblen Bereichen tätig ist, z. B. in einer kohlenstoffintensiven Branche oder in der Nähe lokaler Gemeinschaften, würde dies die Berücksichtigung von Ausmaß, Umfang und Schweregrad zur Bewertung der Auswirkungen - drei Determinanten der Wesentlichkeit nach dem ESRS - sowie Daten zu Zielen und Messgrößen erfordern. Im ersten Beispiel (kohlenstoffintensiver Sektor) müssten Sie einen Kohlenstoff-Fußabdruck unter Verwendung des GHG-Protokolls erstellen. Im zweiten Beispiel, z. B. beim Bau von Wasserkraftwerken, die möglicherweise große Teile der indigenen Bevölkerung verdrängen und Landrechte verletzen, müssen qualitative und quantitative Daten gesammelt werden, indem man sich mit den Interessenvertretern der Gemeinschaft zusammensetzt, um die potenziellen und tatsächlichen Auswirkungen zu ermitteln. Die Art der Datenerhebung ist in jedem Fall anders, aber ohne das richtige Fachwissen stellen beide eine Herausforderung dar.
Vorhandensein aller erforderlichen Strategien/Maßnahmen/Ziele
Der ESRS verlangt für jedes wesentliche Thema vier Bereiche: Governance, Strategie, Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie Messgrößen und Ziele. Einige Unternehmen ergreifen möglicherweise bereits Maßnahmen zur Minderung bestimmter Risiken oder Auswirkungen, verfügen aber nicht über ein ausgearbeitetes Governance-Verfahren oder eine kohärente Strategie auf politischer Ebene. Sie müssen die Planung und Beaufsichtigung von Auswirkungen, Risiken und Chancen (IRO) nachweisen. Manchmal kann dies so aussehen, dass eine Beschwerdestelle eingerichtet wird, die als Governance-Mechanismus fungiert, und eine Whistleblowing-Politik.
Auch die Festlegung von Zielen ist für viele Organisationen, die keine Strategie für wesentliche Auswirkungen haben, eine große Herausforderung. Je nach Thema können Zielvorgaben ein wissenschaftlicher oder technischer Prozess sein, wie z. B. die Zielvorgabe zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen, bei der nicht nur die internen organisatorischen Fähigkeiten berücksichtigt werden müssen, sondern auch die Koordinierung mit nationalen und internationalen Ambitionen und Zeitplänen. Damit sich ein Unternehmen auf ein Ziel festlegen kann, müssen notwendigerweise Führungsstrukturen und eine Strategie vorhanden sein, um sich zu verpflichten, es umzusetzen und die Fortschritte zu überwachen. Wie Sie sich vorstellen können, erfordert dies eine abteilungsübergreifende Planung enormer Anstrengungen.
Berichterstattung im xBRL-Format
Die EFRAG hat kürzlich den Entwurf der ESRS xBRL-Taxonomie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung gebilligt. Der Entwurf wird demnächst zur öffentlichen Konsultation veröffentlicht, so dass die Unternehmen dann genau wissen, was sie in Bezug auf die Darstellung der Daten erwarten können. Dies ist wichtig, weil der ESRS verlangt, dass die Angaben im xBRL-Format vorgelegt werden, einem elektronischen Berichtsformat für die Finanzberichterstattung, bei dem die Daten gemäß der Taxonomie gekennzeichnet werden, um den Bericht leicht lesbar zu machen. Für Unternehmen, die nicht an dieses Format gewöhnt sind, wird es eine Herausforderung sein, diese Anforderung zum ersten Mal zu erfüllen, insbesondere für Unternehmen mit digitalen Herausforderungen, die nicht über die nötigen Fähigkeiten oder Expertenwissen verfügen.
Rechnungsprüfung
Der ESRS verlangt, dass Berichte eine begrenzte Sicherheit erhalten. Während die Prüfung von einem unabhängigen Auftragnehmer durchgeführt wird, besteht die Herausforderung für die Unternehmen darin, überprüfbare Daten vorzulegen, eine Anforderung des ESRS. Nach der ESRS-Definition bedeutet Überprüfbarkeit, dass die Daten von verschiedenen Parteien unabhängig voneinander bestätigt werden können müssen. Ein einfaches Beispiel: Wenn Sie für das Geschäftsjahr eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern gemeldet haben und der Prüfer zwei unterschiedliche Zahlen feststellt, was passieren kann, wenn Sie Vollzeitbeschäftigte und Auftragnehmer nicht definieren, dann sind die Daten nicht überprüfbar. Damit sind wir wieder beim Thema Rückverfolgbarkeit, einer notorisch schwierigen Aufgabe im Datenmanagement.
Es gibt noch weitere Herausforderungen bei der ESRS-Berichterstattung, aber mit unserer Hilfe werden Sie in der Lage sein, die oben genannten größten Herausforderungen zu meistern.
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